Mit der Fitbit Flex 2 präsentiert der Weltmarktführer für Fitness-Tracker sein drittes neues Gerät 2016. Schon vor einigen Monaten ist mit der Fitbit Blaze (Praxistest) eine Sportuhr auf den Markt gekommen, die durchaus den Anspruch stellt, sich „Smartwatch“ nennen zu dürfen. Darüber hinaus hat man mit der Fitbit Charge 2 (Praxistest) eine gelungene Weiterentwicklung des ohnehin beliebten Fitness-Trackers mit Touch-Display vorgestellt. Nun also fehlte Fitbit nur noch ein klassisches Fitness-Armband, das erschwinglich, unauffällig und technisch auf dem neuesten Stand ist. Diese Lücke schließt das Fitbit Flex 2 Armband, das wir für einen ausführlichen Praxistest näher unter die Lupe genommen haben.
Ein kleines Novum ist der Test des Fitbit Flex 2 für uns schon, denn sonst fokussieren wir uns auf vollwertige Smartwatches oder Fitness-Uhren, die zumindest ein Display aufweisen. Die Fitbit Flex 2 kann weder als Smartwatch, noch als Sportuhr bezeichnet werden, es handelt sich um ein klassisches Fitness-Armband, das vor allem für den Alltagsgebrauch geeignet ist.
Der Funktionsumfang des Fitbit Flex 2 ist schnell beschrieben. Über einen Beschleunigungssensor werden Schritte, Distanz, Kilokalorien sowie Aktivitätsminuten getrackt. Tippt man auf die Front des Armbands doppelt, wird der aktuelle Aktivitätsstatus durch aufleuchtende LEDs signalisiert. Das klingt banal, ist aber eine Funktion, die wir in unserem Praxistest häufig genutzt haben um schnell und einfach einen Überblick über den Erreichungsgrad des vordefinierten Ziels zu erlangen. Insgesamt fünf LEDs besitzt das Fitbit Flex 2 Armband, sodass also Fortschritte in 25-Prozent-Schritten angezeigt werden können.
Dass der Beschleunigungssensor von Fitbit Geräten besonders akkurat ist, haben wir bereits ausführlich in den Tests der Fitbit Blaze und der Fitbit Charge 2 beschrieben. Das Fitness-Armband Fitbit Flex 2 kann hier absolut mithalten. Genauer gesagt, sind die gemessenen Werte nahezu deckungsgleich. Das haben wir festgestellt, indem wir einfach alle drei oben genannten Fitbit Geräte parallel für einen Tag getragen haben.
Wo ein Bewegungssensor verbaut ist, gibt es bei Fitbit auch eine Schlaftracking-Funktion. So auch beim Fitbit Flex 2. Mittels Companion-App werden die Daten analysiert und man erhält einen guten Überblick darüber, wann man sich im Tiefschlaf befand und zu welchen Zeiten man wach oder im Leichtschlaf war. Macht man beispielsweise über Tag einen Mittagsschlaf, so wird diese Zeit einfach aufgerechnet, sodass man am Ende des Tages einen exakten Überblick hat, wie viel man seit Beginn des letzten Nachtschlafes im Schlummerzustand verbracht hat. Wer allerdings abends gern vor dem Fernseher mit dem Partner kuschelt und sich bei einem packenden Film zwei Stunden nicht rührt, der wird vom Fitbit Flex 2 ebenfalls als schlafend deklariert. Eine Unterscheidung kann das Gerät nicht machen, denn dazu bräuchte es weitere Sensoren wie z.B. einen Herzfrequenzmesser.
Alleinstellungsmerkmal des Fitbit Flex 2 Armbands gegenüber anderen Fitbit Trackern bzw. Sportuhren sowie gegenüber den meisten Fitness-Armbändern der Konkurrenz ist die Wasserdichte. Konkreter gesagt ist das Flex 2 das erste wasserfeste Fitbit Device! Bis zu einer Wassertiefe von 50 Metern kann das Fitbit Flex 2 bedenkenlos eingesetzt werden. Gerade Schwimmer dürfte das freuen, denn bisher gibt es nur wenige Geräte, die wirklich wasserdicht und nicht nur spritzwasserfest sind. Das Flex 2 Armband erkennt außerdem automatisch, wenn man schwimmt. Das muss es auch, schließlich verfügt das Armband über keine einzige Taste, mit der man den Trainingsmodus einstellen könnte. Die automatische Aktivitätserkennung funktionierte in unserem Praxistest einwandfrei. Sowohl einen längeren Lauf, als auch einige geschwommene Bahnen erkannte das Device zügig und verlässlich.
Im Fitbit Flex 2 ist darüber hinaus ein Vibrationsmotor verbaut, der Anrufe und Nachrichten signalisieren kann. Hierzu ist vorab die Aktivierung der entsprechenden Berechtigungen in der Fitbit App nötig. Wie schon bei der Blaze und der Charge 2 ist die Benachrichtigungsfunktion allerdings ausbaufähig. In der App kann man definieren, welches Nachrichtenprogramm Benachrichtigungen auf das Flex 2 schicken soll. Neben SMS sind hier folgende Apps auswählbar: (Google) Hangouts, (Facebook) Messenger, (Microsoft) Skype sowie das angesprochene WhatsApp. Problem: Man kann nur EINE App auswählen, nicht alle gleichzeitig. Das ist doch etwas ernüchternd, auch wenn das Fitbit Flex 2 Armband ohnehin nicht auf smarte Benachrichtigungsfunktionen ausgelegt ist und ehrlicherweise diese fehlenden Funktionen im Alltag nicht allzu sehr stören. Anders verhielte sich das, wenn das Armband über ein Display verfügen würde, wie z.B. der Fitbit Charge 2 Tracker.
Kommen wir zur Akkulaufzeit des Fitbit Flex 2. Der Hersteller verspricht eine durchschnittliche Laufzeit von 5 Tagen (abhängig vom Benutzungsgrad des Users). In unserem Praxistest haben wir mehrfach täglich den Aktivitätsstatus durch zweifaches Tippen auf die Oberseite des Fitbit Flex 2 abgerufen, das Gerät hat sich regelmäßig mit der Companion App synchronisiert und wir verschafften uns ab und zu einen Überblick über die Tagesziele in der App. Das Armband trugen wir durchgehend – ein weiterer, riesiger Vorteil des Fitbit Flex 2 gegenüber anderer Tracker, die nicht wasserdicht sind. Man macht sich sehr schnell überhaupt keine Gedanken mehr, mit dem Device duschen zu gehen. Schlussendlich kamen wir auf eine Akkulaufzeit von etwas weniger als 5 Tagen. Genauer gesagt ging dem Fitbit Flex 2 nach 4 Tagen und 15 Stunden durchschnittlich der Saft aus. Auch wenn der Wert leicht unterhalb der Herstellerangabe liegt, sind wir mit der Akkulaufzeit des Geräts sehr zufrieden, gerade vor dem Hintergrund dass es sich um ein sehr kleines und leichtes Gehäuse handelt. Die Ladedauer von ca. 1,5 Stunden konnten wir in unserem Praxistest bestätigen.
Sollte man sein Smartphone einmal zuhause vergessen oder beispielsweise bewusst im Urlaub zur Seite legen, muss man dennoch nicht auf die Analyse seiner Bewegungsdaten verzichten. Das Fitbit Flex 2 speichert detaillierte Bewegungsdaten (minutengenau) 7 Tage lang und behält die täglichen Gesamtwerte 30 Tage.
Natürlich lässt sich das Fitbit Flex 2 Armband nicht mit einer vollwertigen Smartwatch oder einer Sportuhr vergleichen, deshalb ziehen wir zur Bewertung des Designs und der Verarbeitung andere Fitness-Armbänder heran. Im Bereich der quasi Display-losen Fitness-Tracker gibt es nicht allzu viele Konkurrenten. Neben dem Garmin vivosmart, das bereits über ein sehr rudimentäres Display verfügt, kommt eigentlich nur das Jawbone UP 2 bzw. UP3 Armband in Frage.
Der technische Kern des Fitbit Flex 2 steckt in einem 31,7 x 8,9 mm großen Gehäuse, das einfach in das mitgelieferte Silikonarmband eingesetzt wird. Praktisch ist, dass Fitbit direkt zwei Armbandgrößen in den Lieferumfang gepackt hat. So kommen sowohl Menschen mit schmalen Handgelenken (S-Größe), als auch User mit etwas korpulenteren Handfesseln voll auf ihre Kosten. Mit einer Dicke von lediglich 6,8 mm rutscht das Fitbit Flex 2 unter jedes Business- und Freizeithemd und stört unter keinem Pullover.
Im direkten Vergleich mit dem Jawbone UP3 gewinnt das Fitbit Flex 2 gleich in mehreren Kategorien. Zum einen ist es (zusammen mit dem Silikonarmband) etwas kleiner als das UP3, außerdem wiegt es weniger (Flex 2: 23,5 Gramm, UP3: 27 Gramm) und die Armbänder sind definitiv leichter tauschbar. Man muss beim Fitbit Flex 2 lediglich das stiftförmige Gehäuse nach unten aus dem Silikonarmband trennen. Beim Jawbone UP 2/3 können nur die Armbandaufnehmer links und rechts neben dem Gehäuse abgenommen und getauscht werden. Das hat den Nachteil, dass der markante Plastiküberzug des UP farblich nicht getauscht werden kann. Hier hat Fitbit eindeutig die bequemere und flexiblere Lösung parat.
Ein dezentes Muster lässt die Oberfläche des Silikonarmbands des Fitbit Flex 2 etwas hochwertiger erscheinen, trotzdem bleibt das Armband äußerst unauffällig und kann gut zu weiterem Armschmuck oder zu einer konventionellen Armbanduhr getragen werden. Für Frauen hat sich Fitbit darüber hinaus etwas Besonderes einfallen lassen. Diejenigen, die das Silikonarmband nicht stylisch genug finden, können zum sogenannten „Fitbit Flex 2 Bangle“, einem Edelstahlarmband, in das der Fitbit Flex 2 Stift eingesetzt wird, greifen. Die edlen Armreifen gibt es in Silber, Rosé und Gold. Die letzteren beiden Versionen sind mit 22 Karat vergoldet. Darüber hinaus ist auch das „Fitbit Flex 2 Lariat“ erhältlich, eine Halskette, ebenfalls aus Edelstahl und in verschiedenen Farbvarianten. Wir finden, dass Fitbit gerade für Frauen hier sehr attraktive Designs bietet, die man bei der Konkurrenz nicht findet.
Das Fitbit Flex 2 Standard-Armband ist hingegen in vier verschiedenen Farben erhältlich: Schwarz, Fliederfarben, Magenta und Marineblau. Uns liegt das schwarze und damit unauffälligste Armband für unseren Praxistest vor.
Kleiner Tipp von unserer Redaktion: Das Fitbit Flex 2 lässt sich hervorragend mit konventionellen Uhren oder anderen, vollwertigen Smartwatches wie z.B. der LG Watch Urbane 2nd Edition oder der Samsung Gear S3 Frontier kombinieren. Es wirkt sowohl an Männer- als auch an Frauenarmen in erster Linie wie ein Modeaccessoire und ist als Fitness-Tracker kaum identifizierbar. Kombiniert man es mit einer Uhr, hat das den Vorteil, dass man sowohl die Uhrzeit, als auch smarte Funktionen am Handgelenk hat. Die Kombination mit einer Smartwatch bietet den Benefit, dass man den Tracker auch im Wasser weiter nutzen kann, während man die Smartwatch zeitweise ablegen muss. Das hat zur Folge, dass die Aufzeichnung der Fitness-Daten nicht unterbrechungsfrei ist.
Das Fitbit Flex 2 Armband synchronisiert sich über den Bluetooth Low Energy Standard (4.0) und ist mit iPhones, iPads, android Smartphones, Windows Phones, Macs sowie Windows Desktop PCs kompatibel.
Hier die Mindestvoraussetzungen zum Koppeln: iPhone-User können ab dem 4s das Fitbit Flex 2 zuverlässig koppeln. Apple User benötigen alternativ mindestens ein iPad 3 oder einen Mac mit OS X 10.6. Die meisten Android Smartphones funktionieren mit dem Fitbit Flex 2 ab android 4.3, Windows Geräte sollten mindestens mit Windows 10 ausgestattet sein. Das gilt sowohl für die Windows Phones, als auch für Windows Desktop PCs.
Die Betonung bei der Kompatibilität liegt auf den beiden Worten „die meisten“. Wir raten vor dem Kauf des Fitbit Flex 2 einen Blick auf die offizielle Kompatibilitätsliste von Fitbit zu werfen. Wer etwas mehr Risiko eingehen will, kann auch versuchen, ein dort nicht aufgeführtes android Gerät mit dem Fitbit Flex 2 zu koppeln. In unserem Fall haben wir das mit dem (nicht gelisteten) LG G5 sowie mit dem ebenfalls nicht gelisteten, brandneuen Huawei Nova getestet – und das Koppeln sowie Synchronisieren funktionierte einwandfrei. Darüber hinaus haben wir die Verbindung mit einem iPhone 5s, einem iPhone 6 sowie einem Samsung Galaxy S7 getestet. Alle Test verliefen reibungsfrei und mit dem Synchronisierungsassistenten in der Companion-App ist die Einrichtung eine Sache von Minuten.
Apropos Companion-App. Wer regelmäßig unsere Produkttests liest, insbesondere die der Fitbit Geräte, weiß, dass die Fitbit App zu einer der besten Begleit-Apps für Fitness-Tracker auf dem Markt gehört. Erst kürzlich hat Fitbit das Programm mit einem neuen, frischeren und übersichtlicheren Dashboard ausgestattet, auf dem man wirklich auf einen Blick alle wichtigen Stats sieht. Wer detaillierte Infos zu seiner Fitness oder seinem Schlafverhalten sucht, bekommt diese ebenfalls in den zahlreichen Unterebenen der App. Außerdem beinhaltet das Programm einen Ernährungsberater, bei dem man per Barcodes oder Produktnummern seinen täglichen Lebensmittelkonsum aufzeichnen und analysieren kann. Dazu gehört z.B. auch die Möglichkeit, getrunkene Gläser zu tracken, was uns in der Praxis eine gute Hilfestellung gab, ob wir tatsächlich über Tag genügend trinken. Sicher wird man diese Funktion nicht dauerhaft nutzen, doch um den eigenen Wasserhaushalt einmal zu identifizieren, eignet sich die Fitbit Companion-App perfekt.
Das Fitbit Flex 2 Fitness-Armband kostet derzeit ca. 90 – 100 Euro (über Online-Shops wie amazon.de) und liegt damit in einer vergleichbaren Preisrange mit dem Jawbone UP3 und dem Garmin vivosmart.
Da das Fitbit Flex 2 eines der wenigen Armbänder mit einer Wasserdichte bis 50 Meter Tiefe ist, besitzt es außerdem ein eindeutiges Alleinstellungsmerkmal auf dem Markt. Die Verarbeitung des Armbands ist solide und der Tausch der Armbänder einfach in der Handhabung. Daher halten wir einen Verkaufspreis von knapp unter 100 Euro für absolut angemessen.
Für die Frauenwelt bietet Fitbit das weiter oben angesprochene, edle „Bangle“ Armband für 89 Euro (ohne Flex 2 Tracker) oder analog dazu die Halskette „Lariat“ für 79 Euro (ohne Flex 2 Tracker). Aufgrund der Verwendung hochwertiger Materialien, einem ansprechenden Design und bei den Gold- und Roségold-Varianten 22 Karat Legierungen, halten wir auch diese Preise der schicken Damen-Accessoires für angemessen.
Technisch beschränkt sich das Fitbit Flex 2 Armband auf das Wesentliche (Schritte, Kalorien, Distanz, Zeit, Schlaftracking), kann aber mit einer Akkulaufzeit von knapp 5 Tagen punkten. Vor dem Hintergrund, dass wir das Armband beispielsweise mit dem Jawbone UP3 oder dem Garmin vivosmart verglichen haben, und nicht mit vollwertigen Smartwatches oder Sportuhren, können wir mit Sicherheit sagen, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis des Geräts absolut angemessen ist.
Technik und Funktionsumfang
Design und Verarbeitung
Kompatibilität und Konnektivität
Preis-Leistungs-Verhältnis
Fazit
Das bisher beste Fitness-Armband für den Alltagsgebrauch – so könnte man unseren ausführlichen Praxistest des Fitbit Flex 2 treffend zusammenfassen. Der dezente Tracker beschränkt sich technisch auf das Wesentliche: 5 LEDs zur Aktivitätsanzeige, ein präziser Beschleunigungssensor, eine tolle Begleit-App, die wirklich das Maximum aus den aufgezeichneten Daten herausholt und darüber hinaus einen brauchbaren Ernährungscoach liefert, gepaart mit einer Wasserdichte von 50 Metern und einer Akkulaufzeit von ca. 5 Tagen. Ein Pulsmesser fehlt dem Fitbit Flex 2. Den haben wir aber bis auf wenige Ausnahmen (z.B. Ruhephasen auf dem Sofa, die als Schlafphasen getrackt wurden) nicht vermisst.
Ein Preis von ca. 90 bis 100 Euro ist aus unserer Sicht für den gebotenen Leistungsumfang und das schicke, schlichte Design angemessen und katapultiert das Fitbit Flex 2 an die Spitze der Display-losen Fitness-Armbänder. Unser Tipp: Das Fitbit Flex 2 lässt sich prima zu einer normalen Armbanduhr tragen und harmoniert auch in Kombination mit anderen Accessoires wie Armreifen oder geflochtenen Armbändern.
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* Preis wurde zuletzt am 15. März 2020 um 21:05 Uhr aktualisiert.