Huawei Fit: Alle Infos und Ersteinschätzung zum Design-Tracker

Huawei Fit: Alle Infos und Ersteinschätzung zum Design-Tracker

Mit dem Huawei Fit kommt noch im November ein eleganter Fitness-Tracker mit vielen smarten Funktionen auf den Markt. Wir haben alle Infos sowie eine Ersteinschätzung des Huawei Fit für euch.

Endlich (!!), möchte man freudig ausrufen. Endlich kommt ein vollwertiger Fitness-Tracker mit Pulsmesser auf den Markt, der nach einer schicken, schlanken, dezenten Armbanduhr aussieht, mit der man nicht sofort wie ein Technik- oder Fitness-Nerd im Büro wirkt.

Mit der Huawei Fit greift das chinesische Unternehmen nach einem Stück Kuchen im Weihnachtsgeschäft der Fitness-Tracker und schleicht sich gekonnt an Branchengrößen wie Fitbit, Garmin oder Polar ran. Huawei hat sich in den letzen 2 bis 3 Jahren zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten auf dem Smartphone- und Smartwatch-Markt entwickelt. Das Unternehmen hat das ungewollte Image als chinesische Billigmarke komplett abgelegt, entwickelt und produziert nun Technikprodukte, die qualitativ amerikanischen oder europäischen Firmen in Nichts mehr nachstehen und trotzdem den asiatischen Preisvorteil haben.

Dass Huawei diesen nicht immer im Verkaufspreis ausspielt, zeigt sich an der Huawei Watch. Die erste Smartwatch des Unternehmens kam Ende 2015 auf den Markt und konnte mit exzellenter Verarbeitung, der Verwendung von sehr hochwertigen Materialien sowie einer klassischen Uhrenoptik überzeugen. Das alles gab es zu einem vergleichsweise hohen Preis zwischen 300 und 1.000 Euro (Luxus-Variante).

Nun diversifiziert Huawei sein Smartwatch-Portfolio und steigt mit der Huawei Fit in den Fitness-Tracker Markt ein. Wir haben alle Infos zur Huawei Fit für euch zusammengestellt und nehmen auf dieser Basis eine Ersteinschätzung des Design-Trackers vor.

Huawei Fit: Der schönste Fitness-Tracker?

Huawei Fit

Schon auf den ersten Blick lässt sich der Unterschied zwischen der Huawei Fit und einem gewöhnlichen Fitness-Tracker erkennen: Das Device sieht einfach nicht aus wie ein Tracker. Huawei hat sich wohl an der edlen Huawei Watch orientiert und das Design konsequent in einen Fitness-Tracker transportiert. Die komplett runde Huawei Fit wird aus einem Block Edelstahl gefertigt und vermittelt durch die schwarze Lünette ein echtes Armbanduhren-Feeling.

Mit 39 mm Durchmesser ist die Huawei Fit mit der Withings Activité Steel vergleichbar und gehört damit eher zu den kleineren Armbanduhren. Das Gehäuse ist nur 9,9 mm dick – das ist nicht weit entfernt von der Pebble Time Round, die mit 7,5 mm Dicke die flachste Smartwatch der Welt ist. Beachtlich ist auch das Gewicht: Huawei gibt an, dass die Fit weniger als 35 Gramm wiegt. Das ist selbst für einen Fitness-Tracker erstaunlich leicht.

Das Gehäuse wird in einem grauen Edelstahlton sowie in Silber angeboten, dazu gibt es drei verschiedene Armband-Farben (schwarz, blau und orange). Die Armbänder sind aus Silikon, was für einen Fitness-Tracker sicherlich am meisten Sinn macht, da das Material Schweiß, Schmutz und Wasser trotzen muss. Die Armbänder sind austauschbar (Schnellverschluss) und in zwei verschiedenen Breiten erhältlich. Das Display wird außerdem durch Gorilla Glass 3 geschützt.

Vielversprechender Technikumfang der Huawei Fit

Huawei Fit

Das Design der Huawei Fit stimmt, doch wie sieht es mit dem Funktionsumfang und der Technik aus? Kommen wir zuerst zum Display. Die Huawei Fit besitzt ein 1,04 Zoll großes Monochrom-Display mit einer Auflösung von 208 x 208 Bildpunkten und 200 DPI. Bereits hier zeigt sich das Qualitätsbewusstsein von Huawei. Bei Monochrom-Displays spielt eine hohe Auflösung in der Regel eine untergeordnete Rolle, denn hier kommt es nicht auf fließende Farbübergänge oder scharfe Zeigerkanten an. Dass man sich trotzdem für ein Display mit 200 DPI entschieden hat, beweist, dass Huawei nicht an den Details spart. Außerdem handelt es sich bei der Huawei Fit um ein Touch-Display, das vielen anderen Fitness-Trackern fehlt. Da die Steuerung komplett über den Touchscreen stattfindet, hat man auf einen Hardware-Button an der Gehäuseseite verzichtet.

Ebenso vielversprechend klingt die Ausstattung an Sensoren der Huawei Fit: Es ist ein 6-Achsen Bewegungssensor (Accelerometer + Gyrometer) verbaut, ein Herzfrequenzmesser und ein Umgebungslichtsensor. Schauen wir uns das mal näher an:

  • Bewegungssensor: Das Herzstück des Aktivitätstrackings. Hierüber werden die Trainingsmodi der Huawei Fit gesteuert. Standardmäßig an Bord ist Laufen, Radfahren, Schwimmen, Gehen und Laufbandtraining. Außerdem wird über den Bewegungssensor das Schlafverhalten getrackt.
  • Herzfrequenzmesser: Huawei hat der Fit nicht irgendeinen Pulssensor verpasst, sondern einen mit kontinuierlicher Messung. Während viele günstigere Fitness-Tracker und selbst hochwertige Smartwatches dieses Feature nicht unterstützen, will sich Huawei offensichtlich mit echten Sport-Multifunktionsuhren wie der Garmin vivoactive HR oder der Polar M600 messen lassen und gleichzeitig den Marktführer Fitbit mit seiner „Purepulse“ Technologie (z.B. im Fitbit Charge 2) angreifen. Nur noch mal zum Verständnis: Bei einer kontinuierlichen Herzfrequenzmessung wird in sehr kurzen Zeitabständen der Puls am Handgelenk gemessen. Das erfordert einen Sensor, der dieser Dauerbelastung standhält.
  • Umgebungslichtsensor: Die größte Überraschung der Huawei Fit. Das Device regelt die Helligkeit des Displays automatisch je nach Lichteinfall – und das ganz ohne den so genannten Flat Tire. Bisher hat es nur Samsung mit der Gear S2 und der Gear S3 und Apple mit der Apple Watch geschafft, einen Helligkeitssensor zu verbauen, den man nicht sieht. Bei Geräten wie der Motorola Moto 360 2 ist der Sensor am unteren Rand des Displays integriert, was zu Folge hat, dass das Watchface abgeschnitten wird.

Die Huawei Fit ist wasserdicht, das hebt sie ebenfalls von anderen Trackern ab. Wir sprechen hier von einer Dichte bis 5 ATM, also 50 Metern. Andere Tracker wie z.B. die Fitbit Charge 2 oder die Samsung Gear Fit 2 sind lediglich IP68 zertifiziert, was einen dauerhaften Einsatz z.B. beim Schwimmen unmöglich macht. Huawei bietet mit der Huawei Fit ein Gerät an, das diese Hürde überwindet und auch softwareseitig mit einem Schwimm-Trainingsmodus ausgestattet ist.

Weitere Highlights der Huawei Fit: Smart Notifications und Akkulaufzeit

Huawei Fit

Die Huawei Fit läuft mit einem von Huawei selbst entwickelten Betriebssystem namens Huawei Wear. Das bedeutet einerseits, dass der Fitness-Tracker voll kompatibel mit android Smartphones ab android 4.4 und iPhones ab iOS 8 ist. Folglich sind so genannte „Smart Notifications“, also Benachrichtigungen auf der Huawei Fit ebenfalls im Funktionsumfang enthalten.

Konkret bedeutet das, dass die Huawei Fit eingehende Anrufe auf dem Display sowie per Vibrationsalarm signalisiert und Nachrichten von Drittanbieter-Apps wie WhatsApp, Skype, Outlook und Co. anzeigen kann. Die Messages werden in Textform auf dem Monochrom-Display dargestellt.

Darüber hinaus kann die Huawei Fit auch als stiller Wecker genutzt werden, der seinen Träger mit dezenten Vibrationen weckt und somit Rücksicht auf andere Personen nimmt. Außerdem erinnert der Tracker auf Wunsch daran, sich mehr zu bewegen. Das Gerät erkennt über den Bewegungssensor, wenn man zu lange sitzt.

Die Akkulaufzeit des Huawei Fit Trackers beläuft sich laut Herstellerangaben auf sechs Tage. Ob das ein belastbarer Wert ist, erfahren wir wohl erst, wenn uns das Gerät für unseren ausführlichen Praxistest zur Verfügung steht. Dennoch klingt die Laufzeit sehr verlockend und kommt nah an das Akku-Wunder Pebble Time heran. Die Ladezeit des Huawei Fit beträgt ca. 1,5 Stunden. Geladen wird über die vier magnetischen PINs auf der Rückseite des Trackers.

Huawei Fit mit VO2max-Messung und guter Companion-App

Huawei Fit

Für die meisten User wahrscheinlich eher belanglos, für ambitionierte Hobbysportler aber ein wichtiger Indikator: Der VO2max-Wert. Zu deutsch, die maximale Sauerstoffaufnahme. Der Wert sagt etwas über die maximale Sauerstoffaufnahme im Bewegungszustand aus und ist ein brauchbarer Messwert zur Bestimmung der Ausdauerfähigkeit des Menschen. Langstreckenläufer und Fahrradfahrer ziehen diesen Wert immer wieder zur Beurteilung der eigenen Ausdauer heran. Multisport-Geräte wie die Garmin Sportuhren oder die der Konkurrenten Polar oder Suunto beherrschen ebenfalls diese Messmethodik und sind daher bei Sportlern sehr beliebt.

Die Huawei Fit richtet sich mit dieser Funktion genau an diese Zielgruppe, auch wenn die Konkurrenz von Garmin und Co. weitaus bessere und umfassendere Auswertungsmöglichkeiten bietet.

Die Companion-App der Huawei Fit wirkt auf den ersten Blick ebenfalls durchdacht und detaillierter als die Konkurrenz, z.B. von Withings. Die App ordnet und wertet alle mit der Huawei Fit aufgezeichneten Werte aus (Schritte, Kalorien, Strecke, Zeit etc.). Für die VO2max-Messung gibt es sogar eine eigene Übersicht.

Darüber hinaus bietet die Companion-App einen individualisierten Laufplan an um kontinuierlich das Fitness-Level zu steigern. Über den Herzfrequenzsensor bekommt der User außerdem in Echtzeit Informationen darüber, ob das Lauftempo und die Belastung angemessen sind.

Verfügbarkeit und Preis der Huawei Fit

Huawei bringt seinen hochwertigen Fitness-Tracker zum Weihnachtsgeschäft auf den Markt. In den USA wurde das Gerät bereits gestern zum Verkauf freigegeben, in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Portugal kommt der Fitness-Tracker mit smarten Funktionen Ende November 2016 auf den Markt.

Der amerikanische Preis für den Huawei Fit liegt bei 129 US-Dollar. Umgerechnet wären das knapp 120 Euro. Kommt der Huawei Fit für diesen Preis auf den deutschen Markt, liegt er deutlich (!) unterhalb allen anderen Fitness-Smartwatches, die einen ähnlichen Funktionsumfang aufweisen.

Ersteinschätzung des Huawei Fit

Wir weisen darauf hin, dass uns die Huawei Fit noch nicht für einen ausführlichen Praxistest vorliegt. Dennoch lässt sich aus den bisher verfügbaren Informationen sowie Hands-On-Tests von amerikanischen Kollegen (andriodauthority.com) eine verlässliche Ersteinschätzung vornehmen:

Videos zur Huawei Fit

 

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