Die Fossil Group ist in erster Linie als Fashion-Unternehmen bekannt und beherbergt einige der größten Mode-Marken im Uhren- und Accessoire-Segment. Michael Kors, Diesel, Emporio Armani, Skagen oder kate spade – die Liste der Lizenzmarken ist lang. Dieses umfassende Portfolio nutzt Fossil, um 2016 über 100 Wearables auf den Markt zu bringen. Das ist zumindest die ambitionierte Strategie des amerikanischen Mode-Konzerns. Mit der Herren-Smartwatch Fossil Q Marshal ist kürzlich bereits die zweite Generation der Fossil Q Reihe auf den Markt gekommen. Ob Fossil weiter seine Kompetenz im Bereich der android wear Smartwatches ausbauen kann und für wen die Fossil Q Marshal am besten geeignet ist, erfahrt ihr in unserem ausführlichen Praxistest.
Gehen wir gleich mal dorthin, wo es wehtut: Das Display der Fossil Q Marshal. Eine Auflösung von 320 x 290 Pixel auf einem 1,5 Zoll Bildschirm, klingt erstmal nicht schlecht. Zum Vergleich: Die gestochen scharfe Tag Heuer Connected ist mit ähnlichen Pixelmaßen ausgestattet (320 x 320 px), ebenso die Samsung Gear S2 (320 x 320 px). Doch genauso wichtig wie die Pixelmaße ist die Auflösung in DPI. Die Tag Heuer Smartwatch beispielsweise löst mit 240 DPI auf, die Samsung Gear S2 mit 302. Unser Display-Spitzenreiter, die LG Watch Urbane 2nd Edition 3G weist sogar 348 DPI auf. Das Display der Fossil Q Marshal kann leider mit 229 DPI nicht vollständig überzeugen. Das zeigt sich vor allem bei komplexeren Ziffernblättern. Man kann mit bloßem Auge um die Zeiger und dünnen Linien der Komplikationen einzelne Pixel und Treppeneffekte erkennen, was den täglichen Blick auf das Watchface nicht gerade angenehmer macht. Darüber hinaus ist das Tiefenschwarz des LED-Displays nicht überzeugend. Watchfaces mit schwarzem Ziffernblatt wirken immer etwas zu gräulich, was gerade bei Nacht ärgerlich ist, wenn die Hintergrundbeleuchtung das Ziffernblatt erst richtig betont.
Ebenso suboptimal wie die Auflösung (DPI) ist der Neigungswinkel des Displays. Gerade bei einer Uhr sollte das Display auch aus sehr flachen Winkeln gut erkennbar sein. Neigt man die Fossil Q Marshal allerdings ein wenig nach vorn, wird das Display schnell unlesbar und bricht dunkel weg. Das ist gerade deswegen schade, weil die Fossil Q Marshal durch ihren konventionellen Uhren-Look so viel Pluspunkte hätte sammeln können. Das Design einer Smartwatch ist aber genauso von der Display-Qualität wie von der Gehäusegestaltung abhängig. Fehlt es beim einen an Qualität, strahlt das auch immer auf das andere ab. Natürlich ist das Display der Fossil Q Marshal kein Totalausfall, doch wer bereits mehrere Smartwatches sein Eigen nennen darf, wird sehr schnell die Unterschiede feststellen können.
Den Vogel schießt Fossil jedoch bei einem ganz anderen Thema ab: Dem vielbesprochenen Flat Tire. Der Begriff ist in der Regel fest verknüpft mit dem darunterliegenden Umgebungslichtsensor. Für Smartwatch-Neulinge kurz erklärt: Eine Handvoll Smartwatches besitzen einen Umgebungslichtsensor. Dieser regelt automatisch die Helligkeit des Displays, je nach Lichteinfall. Nun kommt der Flat Tire ins Spiel. Am unteren Rand des Displays befindet sich ein schwarzer Balken, unter dem der Umgebungslichtsensor sitzt. Dieser Balken schneidet das Display ab und so wirkt der Bildschirm wie ein platter Reifen – auf Englisch „Flat Tire“. Auch die Fossil Q Marshal besitzt einen solchen Flat Tire. Der wirkt bei der Smartwatch jedoch besonders groß, da ohnehin um den Bildschirm ein ca. 3 Millimeter breiter, schwarzer Ring gezogen ist. An der breitesten Stelle ist der Flat Tire somit einen halben Zentimeter dick. Das schneidet vor allem helle Watchfaces recht unschön ab, sodass teilweise die grafischen Elemente der Ziffernblätter nicht mehr erkennbar sind. Doch jetzt kommt erst das eigentliche Problem: Die Fossil Q Marshal besitzt gar keinen Umgebungslichtsensor, trotz Flat Tire. Das ist ein ganz klarer, technologischer Rückschritt in der android wear Smartwatch Reihe. Auch die kürzlich von uns ausgiebig getestete Casio WSD-F10 Smart Outdoor Watch mit android wear wies genau dieses Manko auf – hoffentlich wird das nicht zu einem Smartwatch-Trend.
Unsere Recherchen zu diesem Thema ergaben, dass es sich wohl einige Hersteller bei der Konstruktion des Displays leichtmachen und unter den Flat Tire die Treiber für das Touchpanel verbauen. Es ist wohl einfacher an einer ebenen Stelle anzudocken, als an einer runden. Glücklicherweise haben viele Smartwatch-Hersteller dafür optisch ansprechendere Lösungen gefunden, ganz besonders hervorzuheben ist hier Samsung, die mit der Gear S2 und Gear S3 komplett auf den Flat Tire verzichten und trotzdem einen Umgebungslichtsensor integrieren. Übrigens: Im Vorgängermodell, der Fossil Q Founder, gab es auch einen Flat Tire – hier wurde jedoch ein Umgebungslichtsensor darunter verbaut. Wir können nicht abschließend nachvollziehen, wieso Fossil mit der Q Marshal diesen Weg gegangen ist.
Nachdem wir dieses technische Tal durchschritten haben, kehrt aber dann auf dem Planeten Fossil wieder etwas Licht ein. Fossil arbeitete Prozessor-seitig diesmal nicht mit Intel, sondern mit Qualcomm zusammen und präsentiert in der Q Marshal den speziell für Wearables optimierten Snapdragon Wear 2100. Ein Grund zur Freude, sollte man denken, denn der Snapdragon SoC mit 512 MB Arbeitsspeicher und 4 GB Flash-Speicher soll akkuschonend, platzsparend, schneller und leichter als das Vorgängermodell (Snapdragon 400) sein.
Bedauerlicherweise hat es Fossil geschafft, all diese Vorteile bei der Q Marshal zu neutralisieren. Ein platzsparender SoC wäre eine willkommene Chance gewesen, die Akkukapazität zu erhöhen. Stattdessen setzt die Fossil Q Marshal auf einen durchschnittlichen 360 mAh Akku, der maximal einen Tag durchhält. Auch der durch den neuen Prozessor versprochene Geschwindigkeitszugewinn ist in unserem Praxistest leider nicht erkennbar. Nach der Kopplung mit dem Smartphone synchronisiert die Fossil Q Marshal automatisch die Apps auf dem Smartphone, die einen android wear Ableger haben. Nach Abschluss dieses Prozesses läuft unser Testgerät sehr langsam, das System stürzt mehrfach hintereinander ab und die Reaktionszeit beim Wechseln von Wachfaces mithilfe der beliebten Watchmaker Premium App ist unbefriedigend. Im Laufe unserer ca. 10-tägigen Testphase konnte sich die Smartwatch zwar berappeln und lief dann einigermaßen flüssig. Dennoch kommt es im Laufe der Testwoche immer wieder zu kompletten Systemabstürzen. Auf den letzten genannten Punkt, das Gewicht der Fossil Q Marshal, gehen wir näher im Abschnitt „Design und Verarbeitung“ ein.
Sensorseitig ist die Fossil Q Marshal mit einem Beschleunigungssensor und einem Gyroskop ausgestattet. Damit lassen sich Schritte zählen und der Schlaf tracken. Leider ist dazu die Installation zusätzlicher Drittanbieter-Apps wie Google Fit nötig, denn Fossil bietet keine Companion-App für die Q Marshal an. Darüber hinaus hat Fossil auf der Rückseite der Q Marshal keinen Pulssensor integriert. Klar ist, dass die Smartwatch nicht für den Sport konzipiert ist, daher erscheint es einerseits konsequent, Fitness-Sensoren und Apps einfach wegzulassen. Dennoch sind Werte wie Schrittzahl, Kalorienverbrauch, gelaufene Etagen etc. auch im Alltag relevant. Ebenso eine zuverlässige Schlafaufzeichnung, die natürlich von einem Herzfrequenzmesser erheblich profitieren und genauere Ergebnisse liefern würde. Folglich ist auch kein GPS-Modul in der Fossil Q Marshal verbaut.
Ein Highlight der Smartwatch ist das integrierte Mikrofon sowie der Lautsprecher. Spracheingaben per „OK, Google“ werden zuverlässig und auch aus weiterer Entfernung (ca. 1 Meter) erfasst und der Lautsprecher kann beispielsweise Musik direkt am Handgelenk ausgeben. Die Soundqualität ist für eine Smartwatch durchaus akzeptabel und vergleichbar mit der der LG Watch Urbane 2nd Edition 3G.
Benachrichtigungen empfängt die Fossil Q Marshal zuverlässig. Wie bei allen android wear Geräten können Berechtigungen für Apps manuell gesetzt werden. Auch eingehende Anrufe können auf der Smartwatch stummgeschaltet werden, das Device kann sonst wahlweise vibrieren oder sogar über den Lautsprecher einen Klingelton ausgeben.
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Zugegeben, die technische und funktionale Ausstattung der Fossil Q Marshal kann leider nicht wirklich überzeugen. Doch wie sieht es mit dem Design und der Verarbeitung der Smartwatch aus? Fossil fokussiert sich als Fashion-Unternehmen vor allem auf den Look einer Uhr, das ist auch bei der Fossil Q Marshal deutlich zu erkennen. Kürzlich führten wir mit Antonio Nigro, Brand Manager für Fossil in Europa, ein ausführliches Interview, in dem er noch einmal deutlich machte, dass bei Fossil das Design einer Smartwatch vor der Technik kommt.
Die Fossil Q Marshal kann mit ihrer Optik auf ganzer Linie überzeugen. Das Gehäuse ist weitgehend aus einem sehr hochwertigen, gebürsteten Edelstahl. Um das Display legt sich eine Lünette in Zahnrad-Optik. Der Knopf an der rechten Gehäuseseite ist zwar nicht drehbar und dient vor allem als Design-Attrappe, es befindet sich darin aber auch der einzige Hardware-Button der Fossil Q Marshal. Uns liegt als Testgerät die silberne Edelstahlvariante mit gleichfarbigem Edelstahlarmband vor.
Mit einer Größe von 45 mm Durchmesser und 14 mm Dicke gehört die Fossil Q Marshal zu den größeren android wear Smartwatches und ist von den Proportionen vergleichbar mit der LG Watch Urbane 2nd Edition 3G und der Motorola Moto 360 2. Das Gewicht liegt bei 172 Gramm, wovon etwa die Hälfte auf das Edelstahl-Gliederarmband zurückzuführen ist. Dennoch gehört die Fossil Q Marshal damit zu den schwersten android wear Smartwatches auf dem Markt – was von Fossil genau so gewollt ist. Die Q Marshal richtet sich nämlich ausschließlich an die männliche Zielgruppe, für Frauen gibt es mit der Fossil Q Wander das entsprechende Pendant.
Die Fossil Q Marshal ist in vier Versionen erhältlich: Uns liegt, wie bereits erwähnt, die silberne Version mit silbernem Edelstahlarmband vor. Wer es etwas dunkler mag, greift zur rauchgrauen Variante. Exotischer wirkt die Version mit dunkelblauem, metallischen Gehäuse und Lederarmband und für Liebhaber sportlicher Modelle gibt es eine schwarze Edelstahlversion mit schwarzem Silikonarmband, die uns auf den ersten Blick am besten gefallen hat. Großes Kompliment an Fossil an dieser Stelle, die Auswahl der Design-Varianten könnte nicht gelungener sein und bietet für jeden Geschmack die passende Version.
Wer sich irgendwann am Armband der Fossil Q Marshal stattsieht, kann es ganz einfach gegen jedes handelsübliche 22 Millimeterband tauschen. Schnellverschlüsse an den Unterseiten der Armbandaufnehmer sorgen für einen Austausch mit nur wenigen Handgriffen. Kleiner Kritikpunkt beim Original-Armband: Die Schnellverschlüsse stehen ein bisschen zu weit raus, sodass Menschen mit schmaleren Handgelenken und ausgeprägten Handgelenksknochen manchmal von den Pins gepikst werden.
Die Rückseite der Smartwatch hat uns ebenfalls nicht so gut gefallen. Hier hätten wir uns eine Abdeckung aus Edelstahl gewünscht, auch wenn wir wissen, dass das die Konstrukteure und Designer der Uhr vor neue Herausforderungen gestellt hätte. Denn für die Kopplung mit Smartphone oder WLAN muss die Smartwatch Signale senden und empfangen können. Mit einem Body komplett aus Edelstahl wird das schwierig, deshalb findet man bei den meisten Smartwatches auch Hartplastikteile oder –rückseiten. Dass es dennoch anders geht, beweist z.B. die Huawei Watch.
Insgesamt ist die Fossil Q Marshal – neben der Huawei Watch – die Smartwatch, die einer konventionellen Armbanduhr am nächsten kommt und damit optisch ein echter Hingucker. Hier hat Fossil sein ganzes Knowhow im Bereich der Konzeption einer Fashion-Smartwatch ausgeschöpft. Im Vergleich zum Vorgänger, der Fossil Q Founder ist die Fossil Q Marshal deutlich besser verarbeitet und nicht so grobschlächtig. Da fällt es auch nicht besonders ins Gewicht, dass die Smartwatch nur nach IP67 zertifiziert und damit wasser- und staubgeschützt aber nicht wirklich wasserdicht ist. Zum Schwimmen oder unter der Dusche sollte man die Fossil Q Marshal daher besser ablegen.
Kompatibilität und Konnektivität
Die Fossil Q Marshal läuft bekanntlich mit android wear. Daher wird die Smartwatch per Bluetooth 4.1 Low Energy Standard mit dem Smartphone verbunden. Als android User sollte man mindestens android 4.3 installiert haben, iPhone User können die Smartwatch ab iOS 8 koppeln und müssen mindestens ein iPhone 5 besitzen.
Bekanntermaßen sind die Funktionen der android wear App unter iOS etwas eingeschränkt, was allerdings bei der Fossil Q Marshal kaum ins Gewicht fällt, da sie vor allem auf Fitness-Sensoren und das GPS-Modul verzichtet. iPhone-User dürfen sich daher über volle Kompatibilität mit den Benachrichtigungsfunktionen freuen. Neben Anrufen und SMS werden auch Nachrichten von Drittanbietern wie WhatsApp, Facebook, Skype oder Outlook unterstützt. Lediglich das Beantworten der Nachrichten per Spracheingabe ist android Smartphone Usern vorbehalten.
Darüber hinaus ist die Fossil Q Marshal mit einem WLAN-Modul ausgestattet, das die Übertragungsfrequenzen b, g und n unterstützt. Das hat den Vorteil, dass bei überschrittener Bluetooth-Reichweite Benachrichtigungen immer noch zugestellt werden, sofern sich die Smartwatch und das Smartphone in einem WLAN befinden.
Zur Konnektivität der Fossil Q Marshal gehört auch die Lademechanik. Fossil hat sich hier für eine so genannte QI-Charging-Funktion entschieden, also das kabellose Laden der Smartwatch. Das mitgelieferte Ladekabel wird einfach magnetisch an die Rückseite der Smartwatch geheftet und schon beginnt der Ladeprozess. Das ist sehr angenehm und benutzerfreundlich und selbst im Dunkeln fällt der Docking-Prozess leicht. Kleiner Hinweis: Wundert euch nicht, wenn ihr die Smartwatch das erste Mal ladet. Das mitgelieferte USB-Kabel hat eine LED-Anzeige, die erst einmal blinkt. Der Akku ist im Auslieferungszustand tiefenentladen und muss quasi „aktiviert“ werden. Nach ca. 20 Minuten hört das blinken der roten LED auf und geht in ein Dauerleuchten über. Erst dann schaltet sich die Smartwatch an und kann während des Ladens eingerichtet werden. Also nicht verzweifeln und an das Schlimmste denken, wenn die Smartwatch einen Moment braucht, bis sie anläuft.
Es scheint leider bei der Fossil Q Marshal zu einem Muster zu werden: Auf jedes Lob folgt ein ernstzunehmender Kritikpunkt. In diesem Fall ist es die Companion-App, die bei der Fossil Q Marshal nicht existent ist. Zwar bietet Fossil die „Fossil Q“ App zum Download in den App-Stores an, doch ist diese lediglich für die smarten Analoguhren und Fitness-Tracker von Fossil konzipiert. Ihr braucht daher gar nicht versuchen, die App mit eurer Fossil Q Marshal zu koppeln. Dass Companion-Apps allerdings immer wichtiger werden, zeigt sich an den kürzlich getesteten Sport-Smartwatches Samsung Gear Fit 2, Fitbit Charge 2 und Garmin vivoactive HR genauso wie an der android wear Outdoor Smartwatch Casio WSD-F10.
Ohne Companion-App ist man auf die Installation von Drittanbieter-Apps angewiesen. Nur dann lassen sich Fitness-Daten aufzeichnen oder ein zuverlässiges Schlaftracking durchführen. Vorinstalliert ist auf der Fossil Q Marshal zwar eine App des Herstellers, doch diese beschränkt sich auf die Sortierung der werkseitig mitgelieferten Watchfaces.
Preis-Leistungs-Verhältnis
Die Fossil Q Marshal ist aktuell für einen Preis von 299 Euro (z.B. bei amazon.de) erhältlich. Lediglich die rauchgraue Edelstahlversion ist mit 319 Euro etwas teurer. Preislich liegt die Fossil Q Marshal damit im oberen Mittelfeld der aktuell erhältlichen Smartwatches. Die optisch ebenso ansprechende Huawei Watch ist z.B. für 285 Euro erhältlich, die ähnlich große Motorola Moto 360 2 liegt bei 295 Euro.
Denkt man aber daran, dass noch im November 2016 die Samsung Gear S3 für 399 Euro und die Asus Zenwatch 3 für 229 Euro auf den deutschen Markt kommen, wirkt die Fossil Q Marshal jedoch relativ betrachtet etwas zu teuer. Denn die beiden genannten Modelle sind optisch absolute Hingucker und nehmen der Fossil Q Marshal den Wettbewerbsvorteil, wie eine konventionelle Armbanduhr auszusehen UND bieten gleichzeitig einen erheblich größeren technischen Umfang. Besonders die Samsung Gear S3 schlägt die Fossil Q Marshal im Bereich der Sensorik um Längen, während die Asus Zenwatch 3 mit 70 Euro weniger immer noch ein etwas besseres Leistungs-Portfolio bringt als die Q Marshal.
Unabhängig vom Vergleich mit konkurrierenden Smartwatches: Zu einem angemessenen Preis-Leistungs-Verhältnis gehört vor allem auch die Leistung. Und die ist durch ein mittelmäßiges Display, fehlende Sensoren und die langsame Performance einfach nicht in Ordnung. Wer dennoch bereit ist, 299 Euro für die Fossil Q Marshal auf den Tisch zu legen, bekommt zumindest eine extrem schicke Smartwatch, die auf den ersten Blick nicht als solche auffällt.
Technik und Funktionsumfang
Design und Verarbeitung
Kompatibilität und Konnektivität
Preis-Leistungs-Verhältnis
Fazit
Nachdem die ersten Bilder der Fossil Q Marshal im Netz auftauchten, stieg die Euphorie: Endlich eine Smartwatch, die nur durch genaues Hinsehen von einer traditionellen Armbanduhr unterschieden werden kann. Doch der Praxistest ist stellenweise ernüchternd. Zwar überzeugt die Optik und Verarbeitung auf ganzer Linie, doch was ist eine Smartwatch ohne adäquate Technik? Das Display der Fossil Q Marshal ist leider durch die niedrige DPI-Zahl kein schöner Anblick, vor allen bei detailreichen Watchfaces und wenn man die Uhr aus flachen Winkeln betrachtet. Darüber hinaus suggeriert der Flat Tire einen Umgebungslichtsensor – der bei der Fossil Q Marshal gar nicht vorhanden ist.
Erstaunlich ist auch, dass die Fossil Q Marshal nicht mehr an Performance und Akkulaufzeit aus dem Snapdragon Wear 2100 herausholt. Der Prozessor wurde extra für Wearables entwickelt, doch von Effizienz und Geschwindigkeit ist hier nichts zu spüren. Stattdessen muss man sich mit langsamen Menü- und Watchface-Wechseln sowie einer Akkulaufzeit von gerade einmal einem Tag herumärgern. Immerhin setzt Fossil auf kabelloses Laden.
Auch wenn die Fossil Group ein Fashion-Unternehmen ist, sollte man bei den android wear Smartwatches doch etwas mehr Wert auf die Technik legen. Sonst gibt es für den Konsumenten kaum einen Grund, sich für eine vollwertige intelligente Uhr und nicht für eine smarte Analoguhr (Hybrid-Smartwatch) des Herstellers oder der Lizenzmarken zu entscheiden. Wer trotz den offensichtlichen technischen Einschränkungen bereit ist, 299 Euro für die Fossil Q Marshal auszugeben, darf sich über eine sehr schicke und hochwertig verarbeitete Smartwatch freuen, die optisch perfekt in die Fossil-Uhrenkollektion 2016/2017 passt.
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Preis nicht verfügbar
* Preis wurde zuletzt am 15. März 2020 um 21:16 Uhr aktualisiert.