Withings Steel HR: Hands-On und Infos zur Analoguhr mit Pulsmesser

Withings Steel HR: Hands-On und Infos zur Analoguhr mit Pulsmesser

Die Withings Steel HR ist die erste smarte Analoguhr mit Pulsmesser. Wir haben sie uns auf der IFA 2016 näher angeschaut, alle Infos zusammengetragen und ziehen ein erstes Fazit.

Zugegeben, ein neues Withings Modell hatten wir bei der Planung der Standbesuche bei der IFA 2016 nicht auf dem Schirm. Umso überraschender war es dann, als uns das Unternehmen mit einem kleinen Stand auf dem Showstoppers Event am Ende der beiden IFA-Pressetage begrüßte. Erst vor einigen Wochen gab Withings bekannt, von Nokia aufgekauft worden zu sein. Die Zukunft der französischen Firma, die sich auf die Produktion von smarten Analoguhren spezialisiert hat, war nach dieser Meldung unklar.

Mit der Withings Steel HR wird nun ein Statement gesetzt: Es geht weiter bei Withings und man bleibt seinen Prinzipien treu. Die Withings Steel HR präsentiert sich im Gewand der Withings Activité Steel, macht allerdings einiges anders als der Vorgänger.

Größte Neuerung dürfte wohl der Herzfrequenzmesser sein. Damit bringt Withings die erste smarte Analoguhr auf den Markt, die  mit einem Pulsmesser ausgestattet ist. Dieser soll laut Herstellerangaben während Aktivitäten wie z.B. Laufen kontinuierlich den Puls messen und kann manuell auch im Ruhezustand aktiviert werden. Eine unterbrechungsfreie Herzfrequenzmessung wie es z.B. die Fitbit Blaze  bietet, ist damit allerdings nicht gewährleistet.

Withings hat außerdem ein kleines, rundes Display in die Withings Steel HR verbaut. Es sitzt überhalb der analogen Aktivitätsanzeige und kann verschiedene Werte visualisieren. Dazu gehören die Anzahl der gelaufenen Schritte, die verbrannten Kalorien und natürlich der aktuelle Puls.

Mit der Einführung des Digitaldisplays erweitert Withings außerdem die Benachrichtigungsfunktionen. Bei der Withings Activite Steel wies lediglich ein Vibrieren auf den Eingang neuer Benachrichtigungen hin, nun signalisiert die Withings Steel HR eingehende Anrufe und SMS. Drittanbieter-Apps wie WhatsAPP oder Outlook sind ebenfalls kompatibel. Mit dem Hardware-Button auf der rechten Gehäuseseite kann man durch das Menü der Withings Steel HR navigieren.

Withings Steel HR mit beeindruckender Akkulaufzeit

Withings Steel HR: Hands-On und Infos zur Analoguhr mit Pulsmesser

Neben den ganz offensichtlichen Neuerungen wie dem Pulsmesser und der Digitalanzeige, steckt eine weitere Überraschung unter dem Gehäuse der Withings Steel HR. Während der Vorgänger noch mit einer Knopfzellenbatterie ausgestattet war, die man alle 6-12 Monate tauschen musste, verfügt die Withings Steel HR nun über einen wiederaufladbaren Akku.

Das ist auch richtig und sinnvoll, denn durch den Pulssensor wäre die Knopfzelle innerhalb von wenigen Tagen oder Wochen ausgesaugt. Nun könnte man allerdings meinen, dass Withings dadurch eine neue Angriffsfläche bietet, denn mit einem Akku stellt sich automatisch die Frage der Laufzeit. Withings kontert mit einer mutigen, aber derzeit absolut richtigen Aussage: Die Withings Steel HR ist die Smartwatch mit der längsten Akkulaufzeit auf dem Markt bisher.

Konkret bedeutet das, dass die Steel HR bis zu 25 Tage mit einer Akkuladung hält – ein Wert bei dem selbst der derzeitige Spitzenreiter Pebble (7 Tage Akkulaufzeit bei der Pebble Time) mit den Ohren schlackern dürfte. Sollte der Withings Steel HR übrigens nach 25 Tagen der Saft langsam ausgehen, schaltet sie automatisch in einen Energiesparmodus. Man kann dann zwar nicht mehr den Pulsmesser nutzen, alle anderen Funktionen wie z.B. Schrittzähler oder Schlaf-Monitoring funktionieren aber weiterhin. Im Energiesparmodus hält der Akku dann noch einmal weitere 20 Tage.

Withings Steel HR ist die Antwort auf die Kritik an der Activité Steel

Withings Steel HR: Hands-On und Infos zur Analoguhr mit Pulsmesser

Einer der größten Kritikpunkte der Withings Activite Steel war der sehr klein geratene Durchmesser von 36 mm. An Männerhandgelenken wirkte die smarte Analoguhr stets mickrig und verdarb damit einigen Usern das Tragegefühl.

Withings hat mit der Steel HR nun auf diese Kritik reagiert. Neben einer weiterhin in 36 mm Durchmesser erhältlichen Variante, wird es eine 40 mm Version geben. Das Edelstahlgehäuse dieser Version ist ein wenig breiter, sodass eine Lünette entsteht, die mit Ziffern im 5-Minuten-Abstand graviert ist.

Auch wir hatten die winzige Erscheinung der Withings Activité Steel in unserem Praxistest kritisiert und der Smartwatch deswegen in unserem Testfazit bei „Design und Verarbeitung“ Punkte abgezogen. Mit der optischen Neuerung ist eine bessere Wertung in diesem Bereich quasi garantiert.

Das Armband der 36 mm Version ist weiterhin 18 mm breit und das der neuen 40 mm Variante misst 20 mm. Die Withings HR Steel wird mit Silikonarmbändern ausgeliefert. Wer die analoge Smartwatch im Wasser nutzen möchte, sollte daher das Silikonarmband verwenden. Die Withings Steel HR ist nämlich bis 50 Meter wasserdicht und verfügt über eine automatische Sportarten-Erkennung. Die Uhr merkt also, wenn ihr nach einem Lauf ein paar Bahnen schwimmt.

Weiterhin ist die Withings Steel HR mit android Smartphones und mit iOS (iPhones) kompatibel. Dafür sorgt die Companion App „Health Mate“, die es sowohl für android als auch iOS kostenfrei gibt. Die Anwendung verwaltet zahlreiche Aspekte der täglichen Gesundheit und versorgt den User mit Informationen zur Aktivität und Herzfrequenz und ermöglicht dank PartnerApps wie MyFitnessPal Ernährungsund KalorienTracking. Zusätzlich können Gesundheitsdaten geteilt werden. Wer den sportlichen Wettstreit mag, kann sich über Ranglisten und Social Media mit Familie und Freunden messen. Health Mate ist mit über 150 PartnerApps kompatibel.

Preis und Verfügbarkeit der Withings Steel HR

Die 36 mm Version der Withings Steel HR wird es in zwei Farbversionen geben. Einmal mit einem weißen und einmal mit einem schwarzen Ziffernblatt. Beide Versionen liegen bei 189,95 Euro.

Die 40 mm Variante wird nur mit schwarzem Ziffernblatt erhältlich sein und kostet 199,95 Euro.

Unser erstes Hands-On Fazit zur Withings Steel HR

Withings Steel HR: Hands-On und Infos zur Analoguhr mit Pulsmesser

Auf der IFA 2016 hatten wir bereits Gelegenheit zu einem kurzen Hands-On mit der Withings Steel HR. Aufgrund des großen Andrangs war ein Videodreh nicht möglich, daher konnten wir leider nur einige Bilder am Stand machen.

Auf uns hat die Withings Steel HR wie eine konsequente Fortführung der Withings Steel Reihe gewirkt. Man merkt Withings an, dass seit dem Aufkauf durch Nokia mehr Budget in die Wearables-Sparte fließt. So war es möglich, innerhalb einer recht kurzen Entwicklungszeit einen Pulsmesser, ein Digitaldisplay und einen langlebigen Akku in die Withings Steel HR zu verbauen.

Alle drei neuen Features wirken bei einem ersten Hands-On durchdacht und gut umgesetzt. Zur eigentlichen Akkulaufzeit können wir natürlich noch nichts sagen und müssen uns erstmal auf die Herstellerangaben verlassen.

Bei der weißen 36 mm Version der Withings Steel HR hat uns ein wenig gestört, dass man in ein „schwarzes Loch“ schaut, wenn das Digitaldisplay gerade abgeschaltet ist. Bei der schwarzen Version fiel das nicht so sehr auf.

Die Withings Steel HR fühlt sich am Handgelenk angenehm leicht an. Wenn sich etwas am Gewicht durch die neuen Features geändert hat, merkt man es beim Tragen definitiv nicht. Das Silkonarmband wurde von der Withings Activite Steel übernommen und fühlt sich weich und geschmeidig an.

Mit den neuen Funktionen wurde auch die Health Mate App (z.B. um eine Herzfrequenzanalyse) ausgebaut. Sie wirkt weiterhin solide und ist leicht zu bedienen.

Der Preis der Withings Steel HR liegt etwas über dem der Activite Steel, was durchaus vertretbar ist angesichts der technischen Neuerungen.

Bewertungen: 4.7 / 5. 430