Erste Montblanc Smartwatch: Alle Infos und Einschätzung zur Summit

Erste Montblanc Smartwatch: Alle Infos und Einschätzung zur Summit

Die erste Montblanc Smartwatch kommt und hört auf den Namen „Summit“. Die intelligente Uhr läuft mit android wear 2.0. Wir haben alle Infos sowie eine Ersteinschätzung der Montblanc Summit.

Tag Heuer bekommt Konkurrenz: Mit der Summit hat ein weiterer Luxusuhren-Hersteller eine vollwertige android wear 2.0 Smartwatch kurz vor der Baselworld 2017 vorgestellt. Was viele nicht wissen: Montblanc ist eigentlich ein deutsches Unternehmen. Bereits 1910 erschien der erste Füllfederhalter von Montlanc, die damals wie heute in Hamburg sitzen. Erst seit 1990 bietet das Unternehmen auch Luxusuhren an. Das war eine Folge des Verkaufs der angeschlagenen Marke 1993 an die Schweizer Richmond-Gruppe.

Die Montblanc Smartwatch hat also deutsche Wurzeln, wird aber von einem Schweizer Konzern hergestellt und in den Verkauf gebracht. Die Ankündigung der Smartwatch kommt nicht zufällig. In weniger als einer Woche (23. März) beginnt die weltgrößte Uhrenmesse Baselworld, auf der dieses Jahr so viele Smartwatches und Hybrid-Uhren wie noch nie ausgestellt werden. Dazu zählt sicher auch die Montblanc Summit. Da wir dieses Jahr von der Baselworld live berichten, können wir euch in spätestens 7 Tagen unsere persönlichen Eindrücke der ersten Montblanc Smartwatch schildern. Folgt uns dazu auf unserem Baselworld 2017 Live-Blog

Inhalt

Erste Montblanc Smartwatch: Durchschnittliches Specs-Sheet

Die erste Montblanc Smartwatch kommt und hört auf den Namen "Summit". Die intelligente Uhr läuft mit android wear 2.0. Wir haben alle Infos sowie eine Ersteinschätzung der Montblanc Summit.

Die größte Überraschung an der Montblanc Smartwatch ist wohl die Tatsache an sich. Es war nicht damit zu rechnen, dass eine intelligente Uhr von Montblanc in absehbarer Zeit erscheint, obwohl sich das Unternehmen bereits mit einem Design-Armband im Wearables-Bereich versucht hat. Doch eine vollwertige Smartwatch mit android wear 2.0 ist definitiv eine große Überraschung.

Das war es dann aber auch schon fast. Die Spezifikationen der Montblanc Summit sind eher Standard. Die Uhr besitzt ein 1,39 Zoll großes AMOLED-Display mit einer Auflösung von 400 x 400 Pixeln. Damit gleicht der Screen dem der ebenfalls neu vorgestellten Tag Heuer Connected Modular 45. Auch die Gehäusegröße ist mit 46 mm vergleichbar.

In Sachen Sensorik ist die Montblanc Smartwatch mit einen Beschleunigungssensor (Schritte, Kalorien, Kilometer, Schlaftracking), einem Gyroskop (Lagesensor), einem E-Kompass, einem Barometer (Höhenmessung) sowie einem Umgebungslichtsensor – ohne Flat Tire auf dem Display – ausgestattet. Bisher unterscheidet sich die Montblanc Smartwatch also noch nicht von der Tag Heuer Modular. Zusätzlich besitzt die Montblanc Summit aber einen optischen Herzfrequenzmesser. Tag Heuer hat darauf in der Modular verzichtet.

Für Performance sorgen der Snapdragon Wear 2100, 512 MB RAM und 4 GB Flash-Speicher, wovon ca. 2 GB frei verfügbar für Musik und Offline-Daten ist. Der Akku der Summit ist mit 300 mAh verhältnismäßig klein. Das führt dazu, dass die Smartwatch in der Regel nicht mehr als einen Tag durchhält.

Verbunden wird die Montblanc Smartwatch über Bluetooth Low Energy 4.1 und über WLAN. Sowohl iPhones, als auch android Smartphones sind koppelbar. Durch android wear 2.0 sind mittlerweile auch die meisten Funktionen für iOS-User nutzbar. Ein verbautes Mikrofon sorgt dafür, dass man den Google Assistant per Sprachbefehle bedienen kann. Smartphone-Benachrichtigungen werden außerdem per Vibrationsmotor signalisiert.

Der Montblanc Smartwatch fehlt es an aktueller Technik

Ärgerlich, aber wahr: Der Montblanc Smartwatch fehlt das GPS- und das NFC-Modul. Damit dürfte sich die Smartwatch gerade für Menschen, die sie zum Sport verwenden möchten, nicht lohnen. Wir können auch nicht ganz nachvollziehen, warum man der Summit einen Pulsmesser, aber eben kein GPS-Modul spendiert hat. So führt kein Weg daran vorbei, während des Trainings das Smartphone immer dabei zu haben.

Auch das fehlende NFC-Modul nervt. Zwar ist das Thema „Kontaktloses Zahlen“ in Deutschland noch nicht vollständig angekommen, doch wird sich das in den nächsten Jahren drastisch ändern. Bargeld wird immer bedeutungsloser und Devices, die NFC beherrschen ersetzen den klassischen Geldbeutel. Wer sich eine Montblanc Smartwatch leisten kann, hat in der Regel mehr Geld als andere und kann deshalb dieses auch schneller ausgeben. Da sin NFC-Payments per android Pay eine feine Sache.

Auf der Habenseite: Design und Verarbeitung

Die erste Montblanc Smartwatch kommt und hört auf den Namen "Summit". Die intelligente Uhr läuft mit android wear 2.0. Wir haben alle Infos sowie eine Ersteinschätzung der Montblanc Summit.

Erwartungsgemäß kann die Montblanc Smartwatch im Bereich Design und Verarbeitung punkten. Vier verschiedene Modelle werden zum Verkaufsstart angeboten, von klassisch bis sportlich und mit unterschiedlichen Materialien (Edelstahl, Titan, Echtlederarmband, Kalbslederarmband, Gummiarmband). Am besten gefällt uns die „Bi-Colour Steel Case Navy Blue Rubber Strap“ Variante, weil sie durch eine farblich abgesetzte Lünette besonders sportlich aussieht.

Die Lünetten-losen Varianten wirken ein wenig wie eine Mischung aus der LG Watch Urbane (1. Generation) und der Fossil Q Founder. Die verarbeiteten Materialien sehen auf den Close-Ups extrem hochwertig aus.

Zusammen mit der Montblanc Summit erhält der Käufer exklusive Montblanc-Watchfaces, die an Montblancs Analoguhren angelehnt sind. Die häufig im Vintage-Look designten Ziffernblätter sind eines der Highlights der Montblanc Smartwatch.

Abzug für fehlende Wasserdichte

Die erste Montblanc Smartwatch kommt und hört auf den Namen "Summit". Die intelligente Uhr läuft mit android wear 2.0. Wir haben alle Infos sowie eine Ersteinschätzung der Montblanc Summit.

Smartwatches und Wasserdichte – ein leidiges Thema. Während wir die Tag Heuer Connected in höchsten Tönen dafür gelobt haben, dass sie 50 Meter wasserdicht ist (als erste vollwertige Smartwatch), müssen wir die Montblanc Smartwatch für ihre IP68-Zertifizierung kritisieren. Konkret bedeutet das, dass man die Uhr maximal 30 Minuten in bis zu einem Meter Tiefe verwenden kann. Montblanc empfiehlt sogar, die Smartwatch nicht mit unter die Dusche zu nehmen.

Ganz schön mager finden wir, vor allem weil Luxus-Smartwatches mit Luxus-Analoguhren konkurrieren müssen, die in der Regel alle mindestens 50 Meter wasserdicht sind.

Ein kleiner Pulspunkt: Die Montblanc Summit ist mit gewölbtem Saphirglas ausgestattet. Damit ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Display verkratzt, recht gering. Saphirglas ist außerdem gegenüber Gorilla Glass oder Mineralglas deutlich beständiger.

Zweite Luxus-Smartwatch mit android wear 2.0

Mit android wear für iOS hat Google bereits Mitte des Jahres die Möglichkeit geschaffen, android wear Smartwatches mit dem iPhone zu verbinden. Jetzt wird der Funktionsumfang ausgebaut.

Android wear 2.0 ist das bedeutendste Google Software Update seit der Entwicklung des Wearables-OS und bringt viele und einige sehr große neue Features mit.

Einerseits werden android wear 2.0 Smartwatches autarker vom Smartphone. Apps können jetzt direkt auf der Smartwatch in einem eigenen android wear App Store heruntergeladen und unabhängig vom Smartphone genutzt werden. Das ist ein riesiger Fortschritt und eröffnet App-Entwicklern ganz neue Möglichkeiten. Außerdem ist das eine gute Nachricht für alle, die ihre android wear 2.0 Smartwatch mit einem iPhone betreiben wollen. Denn bisher war genau das Zusammenspiel zwischen der Smartwatch und dem iPhone ein unüberwindbares Hindernis für viele Apps.

Ein weiteres großes Feature ist die Tastatureingabe. Bisher war es zwar möglich, Nachrichten auf einer android wear Smartwatch zu beantworten, allerdings nur per Spracheingabe. Nun kommt eine Bildschirmtastatur hinzu. Der User hat die Wahl, ob er zur Texteingabe über die Tasten swiped, was erstaunlich gut und schnell funktioniert, oder die Buchstaben der Worte einfach auf den Bildschirm zeichnet. Auch das funktioniert ziemlich schnell und zuverlässig.

Das dritte, große und erwähnenswerte neue Feature von android wear 2.0 ist die Integration des Google Assistant. Das ist eine erweiterte Version der “OK Google” Spracheingabe, die nun viel mehr nützliche Infos direkt auf der Smartwatch anzeigt. Fragt man seine Smartwatch z.B. wer die Australian Open 2017 gewonnen hat, wird nicht nur die Information “Roger Federer” angezeigt, sondern auch ein Bild und man kann den Wikipedia Eintrag direkt auf der Uhr abrufen. Da Google außerdem bald Google Home auf den deutschen Markt bringt, ist der Google Assistant auf der Montblanc Summit umso interessanter. Sicherlich wird es hier eine Kopplung an das Smart Home Gerät geben.

Zu guter Letzt führt Google mit android wear 2.0 auch individualisierbare Watchfaces ein. Diese können mit verschiedenen Komplikationen belegt werden und die Auswahl beschränkt sich nicht nur auf system-eigene Apps. Auch Drittanbieter können Komplikationen bereitstellen. Ein Beispiel: Möchte man den Nachrichten-Count von WhatsApp direkt auf dem Ziffernblatt sehen, kann man das zukünftig einrichten, genauso wie die Aktienkurse aus einer Drittanbieter-App oder die Wettervorhersage.

Weitere android wear 2.0 Features könnt ihr in diesem Artikel nachlesen.

Preis und Verfügbarkeit der Montblanc Smartwatch

Wie es sich für eine Luxus-Smartwatch mit prominentem Namen gehört, ist die Montblanc Summit richtig teuer. Nicht so teuer wie die Tag Heuer Connected Modular 45 – aber auch das spiegelt die Realität wider. Montblanc Armbanduhren liegen auch im analogen Bereich deutlich unter Tag Heuer.

Die Montblanc Summit startet bei 900 Euro und wird teurer mit edleren Materialien. Sie ist ab Mai 2017 im Handel verfügbar und wird voraussichtlich erstmals auf der Baselworld 2017 (Beginn: 23. März) ausgestellt.

Bewertungen: 4.7 / 5. 552