Tag Heuer Connected soll das Label Swiss Made bekommen

Tag Heuer Connected soll das Label Swiss Made bekommen

Geht es nach CEO Jean-Claude Biver, soll die Tag Heuer Connected bald das Label „Swiss Made“ bekommen. Dazu müssten aber allgemeine Richtlinien geändert werden.

Die Tag Heuer Connected Smartwatch mit android wear war eine der größten Überraschungen des vergangenen Jahres. Niemand, nicht einmal der Visionär und Tag Heuer CEO Jean-Claude Biver hatte mit einem so durchschlagenden Erfolg der Tag Heuer Smartwatch gerechnet. Auf der Baselworld 2016 bestätigte Biver nun, dass man die Produktionskapazitäten für die Smartwatch weiter ausbaut um spätestens im Jahr 2017 200.000 Exemplare verkaufen zu können. Momentan sind die Vorbestellungen der Tag Heuer Connected so groß, dass die intelligente Luxusuhr bis auf Weiteres „out of stock“ ist.

Das gefällt freilich der Schweizer Luxusuhrenindustrie wenig. Die eh schon kriselnde Branche hat mit Absatzeinbrüchen zu kämpfen, die unter anderem auf Smartwatches wie die Apple Watch zurückzuführen sind. Auf eine Evolution der Schweizer Luxusuhr in Richtung Smartwatch setzen bisher aber außer Tag Heuer die wenigsten Schweizer Uhrmacher.

Jean-Claude Biver möchte nun noch einen Schritt weiter gehen und fordert das Qualitätslabel „Swiss Made“ auch für die Tag Heuer Connected. „Swiss Made“ wird einer Uhr dann verliehen, wenn sie zu 100 Prozent aus in der Schweiz hergestellten Teilen besteht. Da die Technik (z.B. der Prozessor und die Software) allerdings von Intel und Google kommen, erfüllt die Tag Heuer Connected die Richtlinien für das Label nicht, obwohl alle sonstigen Materialien aus der Schweiz kommen und die Smartwatch in der Schweiz gefertigt wird.

Bivers Vorschlag, die Richtlinien für das Label „Swiss Made“ zu lockern, stößt natürlich bei anderen Schweizer Luxusmarken nicht gerade auf offene Ohren. Biver fordert, dass 60 Prozent einer Uhr in der Schweiz hergestellt werden muss, um das Label „Swiss Made“ zu bekommen. Damit wäre z.B. die Tag Heuer Connected berechtigt, das Label zu tragen, weil der überwiegende Aufwand in der Schweiz liegt.

Dass sich Biver mit seiner Forderung durchsetzen kann, ist eher unwahrscheinlich – zumindest so lange nicht mehr Schweizer Luxusuhrenhersteller ins Smartwatch Business einsteigen.

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